Versuchstechnikum Schweinemast eröffnet

Besichtigung der Futterzentrale des VT

Bildergalerie und Vorträge

Bei strahlendem Sonnenschwein kamen rund 300 Besucher zur Eröffnungsveranstaltung des Versuchstechnikums Schweinemast (VT) ins Landwirtschaftszentrum Haus Düsse. Zu Beginn der Veranstaltung stellte Kammervizepräsident Anton Holz in seinem Grußwort die große Bedeutung eines neutralen Versuchswesens in der Schweinehaltung für die Information und Beratung der hiesigen Schweinehalter heraus. Das neue Versuchstechnikum Schweinemast stellt hierbei eine gute Ergänzung der schon vorhandenen Versuchkapazitäten in Haus Düsse dar.
Peter Spandau, Leiter des Referates Energie, Bauen, Technik der Landwirtschaftskammer NRW machte in seinem Referat deutlich, dass Deutschland seit einigen Jahren verstärkt als Schweinefleischexporteur auf dem Weltmarkt auftritt und dabei in hartem Wettbewerb mit anderen Nationen steht. Leistungsniveau, Arbeitseffizienz und Gebäudekosten sind wichtige Faktoren, die stetig optimiert werden müssen. Hierbei sollen in Zukunft auch die Versuchsergebnisse und die Erfahrungen aus der Vernetzung verschiedener im VT eingebauter Techniken wie z.B. Fütterungs- und Lüftungstechnik ihren Beitrag leisten.
Nachdem Christiane Schulze Langenhorst einen Überblick über die Schweinehaltung im LZ Haus Düsse gegeben hatte, stellte Tobias Scholz den neuen Versuchsstall im Detail vor. Besonderheiten des neuen Stalles sind in erster Linie die flexible Versorgung aller Buchten sowohl mit Flüssig- als auch mit Trockenfutter, die variable Gestaltung der Buchtengrößen, die Abrufstationen für Mastschweine mit Tiergewichts- und Futterverzehrserfassung für das Einzeltier sowie die Möglichkeit, zwei Großgruppen mit Sortierschleuse hinsichtlich Fütterung und Management miteinander vergleichen zu können.
Der Datenaustausch zwischen allen wichtigen im Stall eingebauten Komponenten und dem Managementprogramm ist der zweite Aufgabenschwerpunkt im VT. Rolf Feldmann, Fachberater der Landwirtschaftskammer NRW für Systemelektronik in der Tierhaltung , erläuterte in seinem Vortrag die technischen Voraussetzungen und gab einen Überblick über den Nutzen und die praktischen Vorteile der Vernetzung nach ISOAgriNet-Standard.
Ein wichtiger Projektpartner bei zukünftigen Versuchen ist das Testzentrum der DLG in Groß-Umstadt. Sven Häuser von der DLG stellte in seinem Referat am Beispiel eines Rohrbreiautomaten vor, wie Stalleinrichtungen im Rahmen von Fokus- und Signum-Tests bei der DLG untersucht und getestet werden und welche Rolle hierbei Versuchseinrichtungen wie Haus Düsse bei der praktischen Erprobung spielen. Im Anschluss an die Vorträge hatten dann alle Besucher ausgiebig Gelegenheit, sich den neuen Versuchstall anzuschauen. Berater der Landwirtschaftskammer, Mitarbeiter von Haus Düsse und Vertreter der an der Einrichtung des Stalles beteiligten Firmen beantworteten hierbei sowohl Fragen zu den vielen technischen Details als auch zu den geplanten Versuchen. Die erste Belegung des Stalles ist für Ende April/Anfang Mai 2009 geplant.

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