Junge Unternehmer: Profitieren von ERFA-Arbeit?

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In vielen Gartenbau-Betrieben haben junge Gärtner die Nachfolge ihrer Eltern angetreten oder den Betrieb ihres Arbeitgebers übernommen. Nach ersten Monaten oder auch Jahren stehen sie vor strategischen oder praktischen Entscheidungen wie die weitere Entwicklung des Betriebes, die Vermarktung der eigenen Produkte oder die Neuorganisation von Abläufen in der Produktion oder der Betriebsstruktur.

Oft stehen die jungen Betriebsleiter allein vor diesen Entscheidungen und würden sich gern mit Kollegen, die vor der gleichen Situation stehen oder die anstehenden Fragen für sich schon beantwortet haben, austauschen. Um diesen jungen Betriebsleitern eine Erfahrungsaustausch-Plattform zu bieten, will das Team Unternehmensführung der Gartenbauberatung eine neue ERFA-Arbeitsgruppe (ERFA = Erfahrungsaustausch) gründen. Angesprochen sind Betriebsleiter zwischen 30 und 45 Jahren, die gerade oder seit wenigen Jahren die Leitung eines gartenbaulichen Produktionsbetriebes mit Endverkauf übernommen haben und sich mit Gleichgesinnten austauschen und weiterentwickeln wollen.

Viele haben vielleicht schon einmal den Begriff ERFA gehört kennen aber nicht die Details. Nachfolgend einige Innformationen zu ERFA:

Was sind Erfa-Gruppen?

  • Zusammenschluss von ca. 10 UnternehmerInnen einer Branche
  • ca. 4 Treffen pro Jahr
  • dabei Besprechung betrieblicher Probleme und Erarbeitung von Lösungen
  • Wichtig: gegenseitiger Erfahrungsaustausch
  • Moderiert und betreut werden die ERFA-Gruppen von erfahrenen Beratern der Landwirtschaftskammer.
  • Zielsetzung der Erfa-Arbeit ist es, den wirtschaftlichen Erfolg der teilnehmenden Betriebe zu fördern.

Spielregeln ERFA-Gruppe

  • Eigene "Spielregeln" hinsichtlich der Zusammenarbeit
  • Arbeitsgrundlage ist der Grundsatz: Offenheit nach Innen und Diskretion nach Außen.
  • Wichtigste Grundlage: Offenheit und die Bereitschaft, eigene Erfahrungen darzulegen. Eine strenge Vertraulichkeit ist dabei selbstverständlich.

Wie entsteht Vertrauen?

Ausschließen der Konkurrenzsituation (Stichworte: Überschneidung Einzugsbereiche, Weitergabe Ideen und Konzepte) und verhindern von Wettbewerbsnachteilen

Vertrauliche Informationen bleiben in der Gruppe und werden nicht an Dritte weitergegeben.

Ablauf eines Treffens

  • Treffen findet im Betrieb eines Gruppenmitgliedes statt inkl. intensiver und kritischer Besichtigung. (Hilfsmittel: Checklisten)
  • Durch die Besprechung und schriftliche Auswertung dieser Untersuchung erhält der Betrieb sein Unternehmensprofil als Grundlage für die weitere Arbeit in der ERFA-Gruppe.

Fragen, die in diesem Teil beantwortet werden sind u.a.:

  • Wie nehmen Kunden mein Unternehmen wahr?
  • Wo liegen die Schwächen meines Unternehmens?
  • Worin sind die Stärken des Unternehmens zu sehen?
  • Wie ist das Sortiment zu beurteilen?
  • Wie ist die Produktion aufgebaut und organisiert? Stärken und Schwächen werden herausgearbeitet.
  • Anschließend Behandlung Erarbeitung der im Vorfeld festgelegten Themen (Spezielle Fachwünsche einzelner Mitglieder oder Fragestellungen, die von aktuellem sowie fachlichem Interesse sind)

Was zeichnet ERFA-Arbeit aus?

  • Benchmarking und Best practice heißt so viel wie: Lernen von den Besten und von den Anderen und genau das ist ERFA-Arbeit.

Dabei zeichnet sich die Arbeit aus durch:

  • offene Atmosphäre / man kann über alles reden
  • Suche nach Lösungen ganz konkreter Probleme
  • ernsthafte Arbeit, insbesondere auch an sich selbst.
  • Abseits des Betriebsalltag und mit Abstand die eigene Arbeit zu reflektieren.
  • Die Gespräche in den Pausen bieten einen zwanglosen Austausch im kleinen Kreis unter Kollegen

Wenn Sie schnell vorankommen aber auch mit Ihrem Betrieb durch ERFA-Arbeit weiter kommen wollen, dann melden Sie sich gleich bei uns, dem Team Unternehmensführung Gartenbau der Landwirtschaftskammer NRW. Wir sagen Ihnen wie die nächsten Schritte aussehen und stehen Ihnen nicht nur für Fragen gern zur Verfügung.