Wegraine und Feldränder

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Was sind Wegraine und Feldränder?

Wegraine und Feldränder sind überwiegend streifenförmige Saumbereiche der landwirtschaftlichen Flächen oder Wege. Die meist gehölzfreien, ungenutzten Streifen liegen zwischen mehreren Acker- oder Grünlandflächen oder einem Weg und der angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche und begrenzen, begleiten und untergliedern diese.


Welchen ökologischen Wert haben Wegraine und Feldränder?

In intensiv genutzten Ackerbau- aber auch Grünlandregionen stellen Wegraine und Feldränder oft eine der letzten Rückzugsorte für Vögel, Niederwild und Amphibien dar. Sie bieten Ausbreitungswege und heimischen Wildpflanzen. Feldraine und Wegränder vernetzen Biotope und sind als Lebensadern in unseren Kulturlandschaften unverzichtbar.

Vor allem der Feldlerche und dem Rebhuhn verbleiben in intensiv genutzten Agrarlandschaften manchmal nur die Wegraine zur Brut und Aufzucht der Jungtiere im Frühling und Frühsommer.

Samen und Wildkräuter dienen hier als Futter und für die Aufzucht der Nachkommen sind die angelockten Insekten eine überlebenswichtige Nahrungsquelle. Blühende und selten bearbeitete Feldränder und Wegraine dienen aber auch den Insekten selbst, sie finden hier ihrerseits reichlich Nahrung und Überwinterungsmöglichkeiten. Mit einem überdachten Wegrainmanagement leisten Landwirtschaft und Kommunen einen hohen Beitrag zur Biodiversität, aber auch zum Erosionsschutz.


Was ist bei der Pflege von Wegrainen und Feldrändern zu beachten?

Die Gewährleistung der Verkehrssicherheit und ein befürchteter Eintrag unerwünschter Begleit-kräuter in angrenzende Kulturen, werden oft als Argumente für eine intensive Bearbeitung der Wegraine genannt.

Dort, wo es möglich ist, gelten jedoch folgende Empfehlungen:

  • Wenn gemulcht werden muss, dann möglichst nicht vor Anfang August.
  • Möglichst nicht kurz vor dem Winter schneiden, da der Aufwuchs einer Vielzahl von Lebewesen zur Überwinterung dient.
  • Wenn gepflegt werden muss, dann möglichst zeitlich versetzt (unproblematische Abschnitte stehen lassen).
  • Schnitthöhe möglichst über 10 cm, damit Kleintiere am Boden überleben können.
  • Auf wüchsigen Standorten das Mahdgut möglichst abfahren.


Welche Programme gibt es, um Wegraine und Feldränder extensiv zu pflegen?

Für ein auf mehr Biodiversität ausgerichtetes Wegrainmanagement gibt es in NRW keine generellen Förderprogramme. Regional werden von einzelnen Naturschutzorganisationen (z.B. den Biologischen Stationen) Feldrandprojekte betreut.

Über die benachbarte Anlage von förderbaren Blüh- und Pufferstreifen, kann der biologische Wert von optimal geführten Wegrainen und Feldrändern zusätzlich verbessert werden.

Die förderrechtlichen Details zu Blüh- und Pufferstreifen sind im Maßnahmenfinder Biodiversität zu finden.


Ansprechpartner

Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Standortentwicklung, Ländlicher Raum
Team Biodiversität
Gartenstraße 11
50765 Köln
Telefon: 0221 5340-335
Telefax: 0221 5340-196335
E-Mail: biodiversitaet@lwk.nrw.de

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