Krautfäulepilz befällt Kartoffeln

Phytophthora infestans am Kartoffelblatt
Phytophthora infestans am Kartoffelblatt. Foto: Fritjof Herfarth

Die Kartoffeln in den Hausgärten sehen zurzeit nicht besonders gesund aus, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Schuld daran ist der Pilz Phytophthora infestans, der bei feucht-warmer Witterung die Kraut- und Braunfäule an Kartoffeln verursacht. Die Krankheit zeigt sich anfangs durch gelblich-grüne, später bräunliche vom Blattrand oder von der Blattspitze ausgehende Flecken. Ein wichtiges Merkmal des Pilzes ist ein schmaler weißer Saum von Pilzgeflecht um die Flecken herum, der sich bei Feuchtigkeit auf der Blattunterseite bildet.

Da in vielen Hobbygärten keine vorbeugenden Behandlungen durchgeführt werden, hat vielfach eine Infizierung der Blätter schon stattgefunden. Das Einwaschen der Sporen von den Blättern in den Boden ist nach intensiven Niederschlägen möglich, die Gefahr eines Befalls der Kartoffelknollen ist groß. Sehr flachliegende Sorten, wie Cilena, sind stärker gefährdet als tiefwachsende Sorten, wie zum Beispiel Hansa. Ertrags- und Qualitätseinbußen sind hier kaum vermeidbar.

Befallene Knollen sollten bei der Ernte aussortiert werden. Die Knollensymptome übersieht man jedoch leicht. Es handelt sich um äußerliche, bleigraue, leicht eingesunkene Flecken. Im Inneren der Knolle zeigt sich eine fleckenweiße Braunfärbung des Knollenfleisches, die sich zum gesunden Gewebe scharf abgrenzt. Schon nach kurzer Zeit kann es bei relativ hohen Lagertemperaturen zu den bekannten Braunfäulen kommen. Eine schonende Ernte bei guter Schalenfestigkeit und das Aussortieren befallener Knollen sind wichtige vorbeugende Maßnahmen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 25.05.2004