Fit durchs Gießen

Surfinia
Eine ausgeglichene Bewässerung hält Balkonpflanzen gesund

Wenn die Sonne intensiv scheint, bedeutet dies für den Hobbygärtner einen zusätzlichen Kraftaufwand, der sich aber in seiner Fitness bezahlt macht. Vor allem Besitzer einer Veranda, die ihr Außenzimmer mit bepflanzten Beet- und Balkonpflanzen verschönern, müssen in einer Sommersaison ihre Blumen mit bis zu 2 250 Litern Wasser versorgen, hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen errechnet.

Der Fachgärtner bietet zur Beet- und Balkonpflanzensaison ein buntes und vielfältiges Pflanzensortiment für jeden Geschmack. Je nach Standort und Pflanzenauswahl ist der Pflegeaufwand der Lieblinge jedoch sehr unterschiedlich. Das betrifft vor allem die Wasserversorgung. Je nach Pflanzenart will ein exponierter, sonniger Balkonkasten mit fünf Pflanzen mit 150 bis 450 Litern Wasser in der Saison versorgt werden. So stehen für eine Balkonsaison mit fünf Balkonkästen 75 bis 225 Gießkannen zu 10 Litern auf dem Fitnessprogramm. Erleichterung verschaffen verschiedene automatische Bewässerungssysteme, die allerdings einen Wasseranschluss benötigen. Blumenkästen mit Wasserreservoir sind in vielen Haushalten verbreitet. Ihr Wasserspeicher fasst je nach Größe etwa acht bis zehn Liter. In Spitzenzeiten verbrauchen fünf Geranien drei Liter oder fünf Bidens bis zu neun Liter Wasser am Tag. Es wird deutlich, dass dieses System höchstens über ein Wochenende retten kann.

Aber auch für die Pflanze kann die Wasserversorgung, je nach Qualität, in den oft zu kleinen Kästen puren Stress bedeuten. Ist das Wasser sehr hart und der Verbrauch hoch, können in einer Saison zusätzlich bis zu 225 Gramm Salz in das Substrat gelangen. Das macht nach Auskunft der Gartenfachleute deutlich, dass die Erde auf keinen Fall ein zweites Jahr verwendet werden sollte. Ansonsten kann die Pflanze wegen der zu hohen Salzgehalte zusammenbrechen. Äußeres Zeichen dafür sind braune Blattspitzen und oftmals auch verbräunte, verkümmerte Wurzeln.

Spitzenreiter in Sachen Wasserverbrauch ist der Gold-Zweizahn (Bidens ferulifolia) mit etwa 100 Litern je Pflanze und Saison. Auch Verbenen, Petunien, Fächerblumen und Kapkörbchen gehören mit 70 bis 80 Litern zu den durstigen Gesellen. Pflanzen, die ihre ursprüngliche Heimat in Trockengebieten haben, sind mit etwa 30 Litern je Pflanze und Saison zu den eher mittleren bis geringen Wasserverbrauchern zu zählen - ein Pluspunkt für den Klassiker Geranie. Das Fleißige Lieschen, Elfensporn, Knollenbegonien, Fuchsien, Eisbegonien und Männertreu gehören ebenfalls zu der 30-Liter-Klasse.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 08.06.2004