Balkonpflanzen sind keine Sumpfpflanzen

Malven im Regen
Foto: Angelika Lutz, Pixelio

Wenn Sommerblumen in Balkonkästen und Kübelpflanzen, aber auch Topfpflanzen, ständig nasse Wurzeln haben, wenn das Gießwasser in den Töpfen steht, haben Bodenpilze aus der Gattung Pythium ein leichtes Spiel, meldet der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Auch wenn in Gemüsebeeten oder auf Rasenflächen nach Gewittergüssen das Wasser einige Stunden steht, können diese Pilze die Pflanzen befallen. Die Sporen von Pythium-Arten benötigen fließendes Wasser, um zu den Wurzeln zu schwimmen. Der Stängelgrund und die Wurzeln werden von den Erregern zerstört. Sie färben sich braun-schwarz und der Transport von Wasser und Nährstoffen zu den oberirdischen Pflanzenteilen ist nicht mehr möglich.

Der Gärtner bemerkt den Befall mit Bodenpilzen sehr spät. Er wird erst auf den Schaden aufmerksam, wenn die Pelargonien-Pflanzen welken, wenn Gemüsekeimlinge umfallen oder Pflänzlinge einen kümmerlichen Wuchs zeigen und absterben.

Durch die weit verbreitet auftretende Pythium-Fäule werden vor allem März-, April- und Mai-Aussaaten gefährdet. Aussaaten ab Ende Juni und im Juli bleiben oft weitgehend von der Krankheit verschont. Besonders bei Petersilie und anderen Gemüsekeimlingen sind die Probleme groß, wenn kein Wechsel der Anbaufläche vorgenommen wurde. Wer ab Februar in geheizten Räumen in Schalen aussät, ist erfolgreicher, weil sich Pflänzchen mit einer ausreichenden Größe nach der Vereinzelung stärker gegen die Bodenpilze wehren können. Wer in Balkonkästen und Kübeln mit einer Drainageschicht dafür sorgt, dass das Wasser nach Gewittergüssen abfließen kann, braucht sich nicht vor der Pythium-Fäule zu fürchten.

Bemerkt der Gärtner den Pilzbefall früh genug, kann manchmal ein schnelles Umtopfen die Neubildung von Wurzeln anregen und die Pflanzen dadurch vor dem Absterben retten.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 06.07.2004