Strom aus Mais

Erntereifes Maisfeld

Zurzeit gibt es in Nordrhein-Westfalen einen regelrechten Boom für Biogasanlagen. Darauf wies Landwirtschaftskammer-Präsident Karl Meise während der öffentlichen Vortragsveranstaltung des Deutschen Maiskommitees in Bad Sassendorf im Kreis Soest hin.

Die über das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz angehobene Stromvergütung und besonders der Bonus beim Einsatz nachwachsender Rohstoffe zeigten offensichtlich Wirkung. „Es wird erwartet, dass zu den in NRW schon bestehenden 100 Biogasanlagen bis zum Jahresende noch 40 bis 50 in Betrieb genommen werden“, sagte der Präsident. Bei Betreibern und Investoren werde besonders die Festschreibung des Vergütungszeitraumes auf 20 Jahre begrüßt. Das böte ausreichend Planungssicherheit.

Zurzeit steht der Mais als Futter für Biogasanlagen im Mittelpunkt der Diskussion. Rekordpreise auf den Erdölmärkten und immer häufiger auftretende Naturkatastrophen in vielen Teilen der Welt machten beängstigend deutlich, dass die Ölreserven als fossiler Energieträger begrenzt seien. Zudem seien im Sinne des Klimaschutzes auch umweltverträglichere Energiequellen zu nutzen. Bei den erneuerbaren Energien böten sich nachwachsende Rohstoffe geradezu an. Präsident Meise: „Viele Landwirte haben bereits die Chance genutzt, sich durch die Erzeugung von Gas aus nachwachsenden Rohstoffen einen zukunftsträchtigen Betriebszweig aufzubauen.“

Ferner wies der Präsident darauf hin, dass sich Dank des stetigen hohen Zuchtfortschritts und der Entwicklung umweltverträglicher Produktionsverfahren der Mais in Nordhein-Westfalen zu einer besonders konkurrenzfähigen hochwertigen Futterpflanze und Körnerfrucht entwickelt hat. Seine Bedeutung wird durch die Entwicklung der Anbaufläche offensichtlich. In den vergangenen 50 Jahren ist sie von etwa 2 000 Hektar auf heute fast 220 000 Hektar in Nordrhein-Westfalen gestiegen. Während die Anbauschwerpunkte in den Veredlungsregionen im Münsterland und am Niederrhein zu finden sind, fasst der Mais auch immer stärker in den typischen Getreideanbaugebieten Fuß, wie in der Soester Börde. Für die Körnermaisproduktion sprechen insbesondere die stabilen, hohen Erträge und die guten Vermarktungsmöglichkeiten.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 24.11.2004