Historische Hortensien sollen in Privatgärten wieder erwachen

Rote Hortensienblüten (Hydrangea macrophylla)
Hortensie (Hydrangea macrophylla)

Historische Hortensiensorten aus dem 18. und 19. Jahrhundert werden in Westfalen zu neuem Leben erweckt. Im Rahmen des Euregio-Projektes „Grenzüberschreitende Entwicklung und Vermarktung innovativer Pflanzenprodukte“, GEVIP, wurden am 7. Juni alte Hortensien- und Nelken-Sorten vor der geschichtsträchtigen Kulisse von Burg Hülshoff in Havixbeck im Kreis Coesfeld vom Vizepräsidenten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Anton Holz, vorgestellt. „Die enge Zusammenarbeit zwischen den Landwirten, Gärtnern und Herstellern regionaler Produkte sowie den Abnehmern beiderseits der Grenze ermöglicht den Konsumenten in der Region den grenzenlosen Genuss für Auge und Gaumen“, sagte der Vizepräsident. Direkt an die Verbraucher gerichtet, ermunterte Holz: „Sie können die historischen Pflanzen erwerben und damit Ihren Garten, Balkon oder Ihre Terrasse verschönern.“

Das Projekt GEVIP wird von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit der holländischen Stichting Stimulant durchgeführt. Projektträger ist die Fachhochschule Südwestfalen. GEVIP wird in erster Linie durch EU-Mittel des EUREGIO Interreg III-A-Programms finanziert. Ziel ist es, aus vergessenen Arten und Sorten marktfähige Produkte zu entwickeln und am Markt zu platzieren. Es besteht aus sechs Teilen, von denen jeweils drei von den deutschen und niederländischen Partnern in eigener Verantwortung durchgeführt werden.

In Gärten und Landgütern des 17. bis 19 Jahrhunderts hatte die Gartenkultur einen hohen Stellenwert. Neben dem kulturellen Bezug ist heute die große genetische Vielfalt dieser Züchtungen von Bedeutung. Weil aber zahlreiche dieser Pflanzen aus den Gärten verschwunden sind, ist es nur begrenzt möglich, die Bepflanzung in den historischen Gärten wieder herzustellen. Historische Zierpflanzen werden für ausgewählte Gartenanlagen gesucht, gefunden und wieder angezogen. Mit der Präsentation in der Öffentlichkeit ist der Wunsch verbunden, dass bald auch in möglichst vielen Privatgärten historische Zierpflanzenarten und -sorten blühen werden. Die historischen Hortensien sind unter dieser Adresse zu beziehen:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 07.06.2006