Asiatischer Laubholzbockkäfer erneut gefunden

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Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)

Experten des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen haben am 17. Juli bei ihren regelmäßigen Kontrollen im Stadtgebiet von Bornheim in der Nähe von Bonn erneut einen Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer an einem Ahornbaum festgestellt und diesen Baum sofort gerodet. Mehrere Fraßgänge und Holzspäne deuteten auf einen Befall hin. Vermutet wurden Käferlarven in verschiedenen Stadien, die im Labor des Pflanzenschutzdienst jetzt noch näher untersucht werden.

Dieser gefährliche Holzschädling steht seit Jahren ganz oben auf der Fahndungsliste der Pflanzenschützer in ganz Europa. In Deutschland wurden die Käfer zuerst in der Nähe von Passau und im vergangenen Jahr im nordrhein-westfälischen Bornheim nachgewiesen. Die drei bis vier Zentimeter großen, glänzend-schwarzen, weißgefleckten Käfer mit bis zu zehn Zentimeter langen Fühlern tragen den lateinischen Namen Anoplophora glabripennis. Die Larven des Asiatischen Laubholzbockkäfers haben einen unbändigen Appetit auf heimische Laubbäume, wie Ahorn, Pappel, Ulme oder Apfel. Sie fressen sich in den Stamm und verursachen mit ihren bis zu drei Zentimeter dicken Bohrgängen das Absterben der Bäume.

Der Laubbockholzkäfer gilt als gefährlich, da er nicht nur geschwächte, sondern auch gesunde Bäume befällt. Die Weibchen legen ihre Eier in die Rinde der Bäume. Aus den Eiern schlüpfen nach zwei Wochen Larven, die sich in das Innere des Baumes hineinbohren. Die Bäume sehen zunächst geschwächt aus und sterben später ab. Zwischen Juni und August schlüpfen die Käfer und hinterlassen ein etwa zwölf Millimeter großes Ausflugloch.

Große Schäden gab es in den USA, wo der Käfer erstmals 1996 in New York entdeckt wurde. Dort sind seither mehr als 5 000 befallene Bäume gerodet worden. Die Bekämpfung hat alleine in New York seit dieser Zeit etwa 3,5 Millionen Dollar pro Jahr gekostet. Hinzu kommen enorme Summen für den Wert der möglicherweise befallenen Bäume.

Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bittet weiterhin um Mithilfe der Bevölkerung bei der Suche nach Schadsymptomen des Asiatischen Laubholzbockkäfers, vor allem Fraßgänge und Sägespäne an Bäumen, besonders an Ahorn. Hinweise, am besten mit Foto, nimmt der Pflanzenschutzdienst unter pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de oder telefonisch unter 0228 / 4 34 21 20, entgegen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 18.07.2006