Mehr Gerste und Raps in Nordrhein-Westfalen

Claas-Mähdrescher bei der Gerstenernte

Die Bauern in Nordrhein-Westfalen haben in diesem Jahr deutlich mehr Wintergerste und Raps angebaut als in 2005. Rückläufig ist dagegen der Anteil der anderen Getreidearten sowie der Anbau von Zuckerrüben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der vom Statistischen Landesamt durchgeführten Bodennutzungserhebung durch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Insgesamt beackern Nordrhein-Westfalens Bauern etwa 1 073 Mio. Hektar Ackerland. Auf über der Hälfte, etwa 54 Prozent, wächst Getreide. Wichtigste Getreideart ist unverändert der Winterweizen, dessen Anbau mit 277 000 Hektar gegenüber dem Vorjahr um knapp 0,5 Prozent abnahm. Der Anbau von Wintergerste, einem Futtergetreide, stieg um beachtliche 12 Prozent auf 191 070 Hektar an. Bei Triticale, einer Kreuzung aus Weizen und Roggen, schränkten die Landwirte den Anbau mit 11 Prozent weniger ebenso deutlich ein wie bei Hafer und Sommergerste. Relativ geringe Bedeutung auf dem Acker hat der Roggen, obwohl dessen Anbau NRW-weit um rund 9 Prozent leicht auf 19.050 Hektar ausgeweitet wurde.

Erneut ausgedehnt wurde der Winterraps, der in diesem Jahr auf knapp 66.000 Hektar geerntet wurde. Der kräftige Anstieg des Rapsanbaus von fast 10 Prozent in einem Jahr in NRW ist vor allem auf die Zunahme des Rapsanbaus für die Biodieselproduktion zurückzuführen und liegt im bundesweiten Trend.

Die leichte Ausdehnung der Kartoffelanbaufläche von 3 Prozent auf knapp 29 800 Hektar dürfte vor allem auf die guten Preise des vergangenen Jahres zurückzuführen sein. Als Folge der Zuckermarktreform haben die Bauern den Anbau von Zuckerrüben, die jetzt noch auf knapp 57.000 Hektar wachsen, um 11 Prozent eingeschränkt. Leicht reduziert wurde der Anbau von Körnermais mit minus 7 Prozent, Corn-Cob-Mix, eine Maisspezialität fürs Vieh, wurde um 6,7 Prozent verringert. Der Anbau von Silomais, mit dem vor allem Rinder gefüttert werden, nahm geringfügig um 1,3 Prozent auf fast 135.000 Hektar zu. Dies ist auch eine Folge des vermehrten Einsatzes in Biogasanlagen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 30.08.2006