Preise für Milchquote im Sturzflug

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Der Milchquotenpreis in Nordrhein-Westfalen ist, wie auch im übrigen  Deutschland, beim letzten Börsentermin am 30. Oktober stark gefallen. In NRW wurde ein Gleichgewichtspreis in Höhe von 0,29 Euro je Kilogramm Quote festgestellt, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Der Preis für Milchquote ist damit bei diesem Termin um 24 Cent je Kilogramm niedriger als beim letzten Termin am 1. Juli 2006. Bundesweit ist Nordrhein-Westfalen auf den vorletzten Rang abgerutscht mit Sachsen und Freiburg. Nur in Brandenburg/Berlin und Thüringen wurde mit 26 Cent ein niedrigerer Gleichgewichtspreis ermittelt. Platz eins belegt der bayerische Regierungsbezirk Oberpfalz mit 70 Cent. Mittel- und Oberfranken erreichen mit 63 und 55 Cent die nächsten Plätze.

Wie die Landwirtschaftskammer weiter berichtet, waren in NRW lediglich 88 Landwirte an der Milchbörse erfolgreich. Davon waren 19 Anbieter, 69 Landwirte wollten Milchquote kaufen. Mit 10,8 Millionen Kilo lag die Nachfrage somit weit unter dem Angebot in Höhe von 28,3 Millionen Kilo. Insgesamt hatten sich 875 Landwirte am Börsentermin beteiligt, von denen die meisten jedoch wegen des komplizierten Preisfindungssystems nicht zum Zuge kamen.

Der Oktoberhandelspreis ist einer der niedrigsten seit Einführung der Milchquote im Jahr 2000. Die Ergebnisse der 20. Milchbörse sind wohl auf die Diskussion über das Auslaufen der Milchquotenregelung im Jahr 2015 zurückzuführen. Milcherzeuger reagieren bereits jetzt und wollen Milchquoten verkaufen, was an den hohen Angebotsmengen ablesbar ist.

Milchquoten sind Lieferrechte, die Landwirte benötigen, um Milch verkaufen zu dürfen. Seit dem 1. April 2000 können Milchquoten in Deutschland nur über die amtlichen Verkaufsstellen gehandelt werden. In Nordrhein-Westfalen ist die Landwirtschaftskammer zuständig für die Quotenbörse. Anbieter an der Börse sind Landwirte, die die Milchviehhaltung aufgeben. Nachfrager sind Landwirte, die die Milchviehhaltung ausdehnen wollen und dafür zusätzlich Quoten benötigen. An der Milchbörse bekommt nicht derjenige alles, der am meisten bietet, sondern die Verkaufsstelle ermittelt aus den angegebenen Geboten und Angeboten einen Gleichgewichtspreis. Zu diesem Preis erhalten Landwirte, die ihr Gebot in Höhe des Gleichgewichtspreises abgegeben haben, ihren Anteil an der angebotenen Quote. Ausführlichere Informationen zur Milchbörse und alle Ergebnisse des 20. Börsentermins gibt es auch hier:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 02.11.2006