Bauern warten auf den Sommer

Abgeknickte Ähren der WintergersteBild vergrößern
Der Regen der letzten Wochen hat der Wintergerste sichtbar geschadet.

Die Ernte von Getreide und Raps in Nordrhein-Westfalen bleibt ein Wettlauf mit der Zeit. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, waren am vergangenen Wochenende fast überall in NRW die Mähdrescher unterwegs. Gedroschen wurde vor allem Wintergerste, die in Nordrhein-Westfalen auf über 188.000 Hektar angebaut wird. Im Rheinland waren bis Sonntagabend rund 80 Prozent dieses Futtergetreides unter Dach, in Westfalen-Lippe stehen dagegen noch über zwei Drittel der Wintergerste auf dem Halm. Auf vielen Feldern hat die Gerste unter dem Regen der letzten Wochen gelitten. Dort, wo bereits ganze Ähren abgeknickt sind, blieb der Ertrag deutlich unter den Erwartungen.

Begonnen hat auch die Ernte von Winterraps, dessen Anbaufläche in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat und inzwischen in Nordrhein-Westfalen auf rund 66.000 Hektar angebaut wird. Auch der Raps hat, dort wo er schon reif ist, unter dem nassen Wetter gelitten, denn bei Regen können die Schoten aufplatzen und die kleinen Körner zu Boden fallen, wo sie nicht mehr geerntet werden können. Das Öl in den Rapskörnern wird von der Ernährungsindustrie und zunehmend auch als Rohstoff für Biodiesel verwendet.

Eine Mammutaufgabe für die Mähdrescher ist die Ernte des Winterweizens, der mit knapp 280.000 Hektar mehr als ein Viertel der rund 1 Mio. Hektar Ackerfläche in Nordrhein-Westfalen einnimmt. Die Bauern in Nordrhein-Westfalen hoffen jetzt, dass, wie von einigen Experten prophezeit, am kommenden Wochenende der Hochsommer ins Land zurückkommt. Eine längere Periode mit trocken-warmem Wetter könnte die Erntesituation deutlich entspannen. Ideales Erntewetter mit Sonne satt und Temperaturen bis 30 Grad gab es in Nordrhein-Westfalen zuletzt im April, leider drei Monate zu früh.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 11.07.2007