Neue Krankheit lässt Kastanien sterben

KastanienblutenBild vergrößern
Blutende Stellen sowie Risse und Dellen am Hauptstamm von Rosskastanien deuten auf eine Bakterieninfektion mit Pseudomonas syringae hin. Foto: Dr. Monika Heupel

In Nordrhein-Westfalen zeigen weiß- und rotblühende Rosskastanien ein neues Krankheitssymptom, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Am Hauptstamm und an den Ästen treten einzelne blutende Stellen sowie Risse und Dellen auf. Das Laub ist heller, mit zunehmender Erkrankung welken einzelne Äste und ganze Bäume, die später absterben.

Betroffen sind sowohl junge Bäume als auch Jahrzehnte alte Bestände mit großem Stammumfang. Die Symptome wurden an einzelnen Bäumen in Privatgärten, aber auch in Alleen und Parks beobachtet.

Als Krankheitserreger haben die Experten des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Bakterien der Spezies Pseudomonas syringae ausgemacht. Die Krankheit wurde 2006 zum ersten Mal in Nordrhein-Westfalen beobachtet und intensiver untersucht. Bis heute sind Herkunft und Ausbreitungswege der neuen Krankheitserreger unbekannt. Eine internationale Arbeitsgruppe forscht nach den Ursachen. In den Niederlanden wurden bereits im Jahr 2002 Symptome an Rosskastanien entdeckt. Inzwischen ist die Krankheit von internationaler Bedeutung, denn auch Belgien, Frankreich und Großbritannien melden Befall.

Zurzeit gibt es zur Bekämpfung der neuen Rosskastanienkrankheit keine direkten Maßnahmen. Mit Hilfe sorgfältiger Hygienemaßnahmen kann die Verbreitung der Bakterien und Pilzerkrankungen, die an den geschwächten Bäumen auftreten, eingedämmt werden. Eine Möglichkeit ist das Desinfizieren der Schnittwerkzeuge, um einer Verschleppung der Erreger vorzubeugen.

Weitere Informationen

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 17.10.2007