Zuckerrübensaat in NRW so spät wie selten

Zuckerrübenjungpflanze in der Hand

Die Bauern in Nordrhein-Westfalen haben in diesem Jahr ihre Zuckerrüben so spät gesät wie schon lange nicht mehr. Die meisten Rüben wurden erst in der letzten Aprildekade gesät, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die diesjährige Aussaat erfolgte damit etwa zwei Wochen später als im langjährigen Mittel, gegenüber dem Bilderbuch-April des vergangenen Jahres sogar um drei Wochen später. Nur fünfmal in den vergangenen 50 Jahren wurde ähnlich spät gesät wie 2008, zuletzt im Jahr 2001, wie die Statistik des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes zeigt.

Grund für die späte Saat war das feucht-kalte Wetter, das sich bis Mitte April hinzog. Die Böden waren überwiegend zu feucht und ließen nur auf wenigen Standorten eine zeitigere Saat zu. Die Bauern haben auf gutes Wetter und trockenere Bedingungen gewartet, denn wenn der Boden zu nass oder durch starken Regen verschlämmt ist, können die frisch gekeimten zarten Rübenpflänzchen nicht ungestört wachsen. Die Folgen können geringere Erträge sein.

Späte Saattermine führen dagegen nicht zwangsläufig zu niedrigeren Erträgen, wie die langjährige Statistik belegt. Wichtig für den Rübenertrag und den Zuckergehalt sind die Niederschlagsverteilung im Sommer und sonniges Wetter im Herbst. Daher bestehen auch für 2008 noch Chancen auf eine gute Rübenernte, die zwischen Ende September und Ende Dezember erfolgt. Im Jahr 2007 wuchsen in NRW Zuckerrüben auf etwa 61 000 Hektar, 2008 werden es nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wohl etwas weniger sein.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 07.05.2008