Maiszünsler breitet sich aus

Maiszünsler
Maiszünsler, links weiblicher Falter, rechts männlicher Falter

Der Maiszünsler ist zwar nur etwa 35 mm groß und unscheinbar, aber der kleine Falter kann großen Schaden anrichten. Seine Lieblingsmahlzeit sind Maispflanzen und entlang dieser Felder wandert Ostrinia nubilalis, wie der Zünsler mit wissenschaftlichem Namen heißt, von Süden nach Norden durch Deutschland, 1990 erreichte er Nordrhein-Westfalen. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen arbeitet seit 2007 an einem bundesweiten Prognose-Modell mit, um betroffenen Landwirten bei der Bekämpfung dieses Schädlings zu helfen.

Betroffen ist vor allem das südliche Rheinland bis zu einer Linie Köln-Aachen. Die Maiszünsler-Falter fliegen je nach Temperatur zwischen Ende Juni und Anfang Juli vor allem nachts und legen bis zu 40 Eier auf einmal unter die Maisblätter. Nach zwei Wochen schlüpfen die weißen Larven, die besonders gefräßig sind und sich durch die Maisstängel fressen, bis diese abknicken. Die Pflanzen verkümmern oder sterben ab. Die Schäden werden bundesweit auf 11 bis 12 Mio. € geschätzt und der Befall hat in den letzten drei Jahren sprunghaft zugenommen.

Den größten Erfolg verspricht die biologische Bekämpfung mit der Schlufpwespe Trichogramma brassicae, die ihre Eier in die Eier des Maiszünsler legt und damit die Maiszünsler um 70 bis 80 % reduzieren kann. Der Landwirt muss etwa 50 mit Trichogramma-Eiern beklebte Karten auf einem Hektar Mais an den Pflanzen aufhängen und dann vermehren sich die Wespen. Dabei ist es aber entscheidend, dass die Karten genau dann aufgehängt werden, wenn die Maiszünsler ihre Eier legen. Dabei soll das Prognosemodell helfen, das jetzt bundesweit erarbeitet wird. Seit Juni 2007 werden zahlreiche Maisflächen mit Maiszünsler-Befall beobachtet, um dann per Software den optimalen Ausbringzeitpunkt für die Schlupfwespen zu bestimmen und den Landwirten mitzuteilen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 18.06.2008