Deutlich geringerer Pflaumen- und Zwetschenertrag
Nach zwei sehr guten Jahren bei Pflaumen und Zwetschen sind die Ertragserwartungen für die diesjährige Ernte deutlich gedämpft. Wegen der feucht-kühlen Witterungsphase unmittelbar nach der Blüte hat sich der Fruchtansatz bei diesen Obstarten drastisch verringert, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Insbesondere die frühen Sorten sind betroffen. Das Reifespektrum rund um die Hauszwetsche lässt aber noch eine durchschnittliche Ernte erwarten, so dass der Zwetschenkuchen auf jeden Fall gesichert ist. Die Ernte dauert noch bis Ende September.
Die Landwirtschaftskammer schätzt, dass in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen mit fünf bis sieben Tonnen je Hektar die Ernte um 30 Prozent unter dem langjährigen Mittel liegt. In Normaljahren ernten die Obstbauern etwa sieben bis zehn Tonnen je Hektar. Hauptabsatzweg für dieses Steinobst ist in Nordrhein-Westfalen die Direktvermarktung. Sie erlebt geradezu eine Renaissance, weil der Verbraucher vermehrt beim Obstbauern kauft. Auch der Anbau für die industrielle Verarbeitung hat in NRW zugenommen, da viele Zwetschen für die Herstellung zu Pflaumenmus produziert werden.
In NRW ernten 50 Obstbaubetriebe die köstlichen Früchte auf 160 Hektar. Der Anbauschwerpunkt liegt in Ostwestfalen-Lippe. Hauptanbauregionen in Deutschland sind Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Sie verfügen über eine Anbaufläche von 3 000 Hektar, was etwa 60 Prozent der Gesamtanbaufläche in Deutschland entspricht. Mit durchschnittlich 40 000 Tonnen jährlicher Produktion ist Deutschland ein wichtiges Anbauland in Europa.
Neben Pflaumen und Zwetschen zählen auch die grünlich-gelben, runden Reineclauden, die gelben, runden Mirabellen und die Japanischen Pflaumen zu diesem Steinobst. Jeder Bundesbürger verzehrt laut Zentraler Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) im Durchschnitt ca.1 ,7 Kilo im Jahr von diesem Obst.
Grundsätzlich unterscheiden sich die Früchte außer in ihrer Form und Größe auch durch ihre Färbung, grün-gelb, gelb, rot und blau. Die rundlich-ovalen Pflaumen werden meist etwas früher reif als die Zwetschen. Pflaumen haben eine ausgeprägtere Bauchnaht und lassen sich teilweise schlecht vom Stein lösen. Die länglich-ovalen Zwetschen mit spitzem Ende besitzen das festere Fruchtfleisch und sind leicht vom Stein zu lösen. Deshalb werden sie gern zum Backen und zum Einkochen für Pflaumenmus verwendet.
Obstbauern, die Pflaumen und Zwetschen aus eigener Produktion anbieten, finden Verbraucher hier:
Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 03.09.2008