Agrarland 2007 in Nordrhein-Westfalen am teuersten

Feld pflügen und grubbern

Landwirtschaftliche Grundstücke sind in NRW im Vergleich mit den anderen Bundesländern unverändert am teuersten. Die Preise liegen nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bei knapp 26 750 Euro je Hektar, was etwa 2,70 Euro je Quadratmeter entspricht. Über Jahre hinweg haben sich die Grundstückspreise damit relativ konstant bei 25 000 bis 27 000 Euro eingependelt. Die Preise landwirtschaftlicher Grundstücke werden vom Statistischen Landes- und Bundesamt jährlich festgestellt. 2007 gab es in NRW etwa 2 960 Verkäufe von landwirtschaftlichen Flächen. Davon entfielen fast 55 Prozent auf die Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln, der mit 38 Prozent den höchsten Anteil aufweist, gefolgt von den Regierungsbezirken Detmold mit 20 und Düsseldorf mit 17 Prozent.

Die Preise variierten zwischen 32 060 Euro je Hektar im Regierungsbezirk Düsseldorf und 19 720 Euro je Hektar in Ostwestfalen-Lippe. Der durchschnittliche Kaufwert betrug 26 750 Euro und lag damit um drei Prozent höher als im Vorjahr. Insgesamt wurden 5 750 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche veräußert. Das sind 1 400 Hektar oder 33 Prozent mehr als im Jahr 2006.

In den Kreisen Coesfeld, Borken, Unna, Düren, Mettmann, Rhein-Kreis Neuss und Rhein-Erftkreis wurden mit Beträgen von 34 495 bis 44 070 Euro je Hektar die höchsten Preise notiert, da hier vorwiegend Ackerland veräußert wurde. Die niedrigsten Kaufwerte zwischen 13 025 bis 17 940 Euro verzeichnen die überwiegend durch Grünland geprägten Kreise im Sauerland, Oberbergischer Kreis, Kreis Euskirchen sowie die Kreise Höxter und Minden-Lübbecke.

Im Bundesvergleich wird deutlich, dass in NRW unverändert die höchsten Bodenpreise gezahlt wurden. Hier liegt der Kaufpreis knapp neun Mal so hoch wie in Brandenburg. An zweiter Stelle rangiert weiterhin Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg, Niedersachsen, Hessen und Schleswig-Holstein.

Insgesamt wurden bundesweit etwa 110 620 Hektar Fläche verkauft (plus 13,7 Prozent), davon etwa 59 Prozent in den neuen Bundesländern. Das Preisniveau in den alten und neuen Ländern weicht weiterhin erheblich voneinander ab. Im Durchschnitt der neuen Länder wurden 4 130 Euro, in den alten hingegen 16 300 Euro je Hektar erzielt. Hier wird deutlich, dass sich im Osten die Bodenpreise noch weitgehend an der natürlichen Ertragsfähigkeit der Flächen orientieren. Gegenüber dem Vorjahr ist der durchschnittliche Preis bundesweit um 3,3 Prozent oder fast 300 Euro auf 9 205 Euro je Hektar leicht gestiegen. Nur Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen-Anhalt verzeichnen gesunkene Preise, in allen anderen verteuerte sich das Agrarland.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 10.09.2008