Bestnoten für westfälischen Honig

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Süße Schwerstarbeit haben die mehr als 30 Honigexperten am vergangenen Wochenende in der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen verrichtet. Die anerkannten Honigprüfer des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer Imker, Bienenexperten der Landwirtschaftskammer und viele ehrenamtliche Helfer analysierten, prüften und kosteten 907 Honiglose mit je drei Pfundgläsern, die von den Imkern aus Westfalen-Lippe eingereicht wurden. Mit dieser riesigen Beteiligung ist die Honigbewertung in Westfalen Lippe immer noch die größte in Deutschland, auch wenn die Rekordbeteiligung des vergangenen Jahres nicht erreicht werden konnte.

Die Gutachter haben fast zwei Tonnen Honig bewegt, denn ein Honigglas wiegt 732 Gramm. Das sind knapp 2 000 Kilogramm. Insgesamt 200 goldene, 295 silberne und 114 bronzene Medaillen gab es am Wochenende in Münster. Qualitätshonig im Imker-Honigglas, dem Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes, darf nur 18 Prozent Wasser enthalten. Ein niedriger Wassergehalt garantiert eine lange Haltbarkeit des Produktes und gibt Aufschluss darüber, ob der Honig lange genug in den Bienenvölkern reifte.

Mit der Honigbewertung sollen vor allem die hohe Qualität regionaler Honige gesichert sowie die Imker geschult und informiert werden, von denen etwa 6 000 in Westfalen-Lippe organisiert sind. Jährlich werden 400 bis 600 neue Imker in den Landesverband aufgenommen, die erst nach einem Sachkundenachweis das Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes nutzen dürfen.

Weitere chemische Analysen werden in der LUFA NRW der Landwirtschaftskammer durchgeführt. So gibt die Bestimmung des Enzyms Invertase Aufschluss über die Reife und die Naturbelassenheit des Produktes. Lagerschäden oder eine unsachgemäße Erwärmung führen zur Zerstörung des hitzeempfindlichen Enzyms. Über die strengen Anforderungen des Deutschen Imkerbundes hinaus werden die Honige untersucht auf Varroaziden, die durch die Behandlung der Bienenvölker gegen die parasitische Milbe Varroa in den Honig gelangen können. Daneben bestimmen die Analytiker auch Rückstände aus dem Pflanzenschutz. Nur Honige, die frei von Rückständen sind, können am 19. Oktober auf dem Honigtag in Hamm prämiert werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 10.09.2008