Bienen heizen mit Honig gegen Frost

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Bienen frieren nicht, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Obwohl deutschlandweit die Temperaturen vielerorts neue Minusrekorde erreicht haben, scheint dies den Bienen wenig auszumachen.

Forscher des Bienen-Instituts im rheinland-pfälzischen Mayen, das eng mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zusammenarbeitet, hatten die Bienenvölker beobachtet und in kurzen Abständen die Temperatur gemessen. Die Untersuchungen innerhalb und außerhalb der Bienenvölker zeigten Temperaturunterschiede von mehr als 35 Grad. Während draußen klirrende minus 15 Grad gemessen wurden, waren es im Inneren der Bienenstaaten noch mollige plus 20 Grad. Und dies ohne Heizung oder zusätzliche Isolierung.

Bienen sind seit Jahrtausenden in der Lage, gemeinsam diese Temperatur in den Wintermonaten im Inneren ihrer Völker zu halten. Hierzu produzieren sie mit ihrer Flugmuskulatur ohne die Flügel zu bewegen - sozusagen im Leerlauf - Wärme. Ein Isoliermantel aus lebenden Bienen umhüllt die Wintertraube der derzeit etwa 10 000 Mitglieder des Bienenstaates. Sie reduziert die Wärmeverluste auf ein Minimum. Außerdem arbeiten die Bienen mit einem Gegenstromprinzip; das bedeutet, dass sich die aufgewärmten Bienen aus dem Inneren des Bienenstocks an den äußeren Rand bewegen und die abgekühlten Bienen von außen nach innen dringen. Energielieferant ist der in den Sommermonaten gesammelte Honig. Gerade mal 50 Gramm Honig pro Tag reichen aus, um tausende Individuen eines Volkes den Winter überstehen zu lassen.

Wie die Landwirtschaftskammer weiter mitteilt, wurden in der Einwinterungsphase des vergangenen Jahres deutlich weniger Bienenvölkerverluste registriert. Die Bienenfachleute gehen deshalb von geringeren Verlusten als in den Jahren zuvor aus.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 14.01.2009