Erdbeeren starten mit Verspätung

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Naschen erlaubt! Foto: Günter Kortmann

Das ungewöhnlich lange kalte Wetter hat den Start für deutsche Erdbeeren erheblich verzögert. Erst Anfang Juni ist mit nennenswerten Mengen aus dem Freiland zu rechnen, sagte Landwirtschaftskammer-Präsident Johannes Frizen am Mittwoch dieser Woche bei einem Pressegespräch in Lüdinghausen.

Dass es überhaupt schon Erdbeeren gibt, sei in diesem Jahr oftmals nur möglich gewesen, weil die Anbauer die Pflanzen während der Wachstumsphase mit Frostschutzberegnung sowie Auflegen von Vlies- und Foliengeweben in den Nächten gegen Frost geschützt hätten. Zurzeit gibt es leckere Erdbeeren bei Anbauern, die Gewächshausanlagen und Tunnelsysteme haben. Wer preiswertere Erdbeeren aus dem Reiland bevorzugt, muss noch ein bisschen warten.

Knapp 13 000 Hektar Anbaufläche für Erdbeeren gibt es in Deutschland. In NRW wachsen Erdbeeren auf 2 300 Hektar, 180 Hektar sind mit Folientunneln bestückt. Damit ist NRW zusammen mit Niedersachsen und Baden-Württemberg die Hauptanbauregion in Deutschland. Die Kundennähe am Rande der Rhein- und Ruhrgroßstädte sowie beste Voraussetzungen für den Anbau an diesen Standorten sichern eine Anbaufläche für Erdbeeren im Rheinland von 1 300 Hektar und in Westfalen von 1 000 Hektar. Anbauschwerpunkte liegen am Niederrhein und südlich von Köln sowie am nördlichen Rand des Ruhrgebietes, im Münsterland und in Ostwestfalen-Lippe.

Nach wie vor ist die Königin der Beerenobst-Arten bei den Verbrauchern sehr beliebt. Jeder Bundesbürger verzehrt etwa drei Kilogramm frische Erdbeeren im Jahr. Im Vergleich zu anderen Weichobstarten ist dies ein sehr hoher Pro-Kopf-Verbrauch. So liegt der Verzehr bei Kirschen etwa bei der Hälfte. In Deutschland werden jährlich 230 000 Tonnen Erdbeeren verzehrt. Mit etwa 130 000 Tonnen wird mehr als die Hälfte dieser beachtlichen Menge auf deutschen Feldern angebaut.

Obstbauern, die Erdbeeren anbieten, finden Sie unter:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 19.05.2010