Jetzt fallen die Äpfel

Kleine Äpfel im JuniBild vergrößern
Zu eng stehende Äpfel sollten im Juni von Hand ausgedünnt werden

Wer seinen Apfel- oder Birnbaum im Garten aufmerksam beobachtet, dem fällt auf, dass derzeit viele Früchte herunterfallen. Mit diesem sogenannten Junifruchtfall befreien sich die Bäume von ungenügend befruchteten und überzähligen Früchten. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, ist der Junifruchtfall in diesem Jahr besonders stark. Die Ursache dafür liegt in der kühlen und feuchten Witterung im Frühjahr, insbesondere während der Obstblüte. Dadurch wurden die Blüten schlecht befruchtet. Die daraus entstandenen jungen Früchte werden vom Baum unzureichend versorgt und jetzt abgeworfen.

Gesteuert wird der Junifruchtfall vom Stoffwechsel des Obstbaumes. Ein ausreichend befruchteter Apfel bildet Wachstumsregulatoren oder Pflanzenhormone und fordert damit den Baum auf, ihn mit allen notwendigen Nährstoffen, Zucker und Wasser zu versorgen. Früchte, die im Frühjahr nicht genügend befruchtet wurden, bilden auch nur wenige Hormone. So erhält der Baum keine Rückmeldung von der Frucht und bildet eine Korkschicht am Stielansatz der Früchte. Durch diese Trennschicht ist die Frucht von der notwendigen Nährstoffversorgung abgeschnitten und fällt im Juni vom Baum. Übrigens kann der Hobbygärtner am Blütenbüschel bereits Ende Mai sehen, welche Früchte im Wachstum zurückgeblieben sind.

Die verbleibenden Äpfel reichen auf jeden Fall für eine ausreichende Ernte. Für die Obstbauern bedeutet der Junifruchtfall weniger Arbeit, denn sie müssen nicht so stark von Hand ausdünnen wie in normalen Jahren. Die verbleibenden Äpfel reichen auf jeden Fall für eine ausreichende Ernte. Vor allem auf kleinfrüchtige Sorten, wie Elstar, Rubinette, Pinova und Gala, wirkt sich der starke Fruchtfall günstig aus, denn die verbleibenden Äpfel werden dicker.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 23.06.2010