Nasser Sommer lässt Buchsbäume absterben

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Blattflecken und Blattfall durch Cylindrocladium

Bei feucht-warmer Witterung steigt bei Buchsbaum die Gefahr von Infektionen durch die Schadpilze Cylindrocladium buxicola und Volutella buxi. Die Erreger verursachen ein Triebsterben, das dazu führen kann, dass Pflanzen komplett absterben, teilt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.

Da sich die Schäden der beiden Pilzarten sehr ähneln, ist eine Unterscheidung meist nur nach einer genaueren Untersuchung möglich. Bei einem Befall mit Cylindrocladium buxicola treten an den Blättern häufig zuerst runde, hellbraune Flecken mit dunkelbraunem Rand auf. Der Pilzbefall führt anschließend sehr schnell dazu, dass die Blätter braun werden, absterben und dann abfallen. Bei feuchter Witterung kann sich an den Blattunterseiten darüber hinaus ein weißer Sporenbelag bilden. Weitere Symptome sind dunkelbraune bis fast schwarze, längliche Verfärbungen an den Trieben.

Der Pilz Volutella buxi verursacht ein sehr ähnliches Schadbild: Triebe sterben bei Befall ebenfalls ab, jedoch bleiben die Blätter anschließend noch eine Zeit lang an den kranken Trieben haften. Am besten lassen sich die beiden Schadpilze aber durch ihren Sporenbelag an der Blattunterseite unterscheiden: Bei Volutella ist der Belag nicht weißfarben, wie bei Cylindrocladium, sondern rosa-orange gefärbt.

Sollte es zu einem Befall gekommen sein, ist es zunächst ratsam, erkrankte Triebe bis ins gesunde Holz zurückzuschneiden. Schnittwerkzeuge müssen anschließend gründlich desinfiziert werden, um die Erreger nicht zusätzlich weiter zu verbreiten. Insbesondere bei Cylindrocladium ist es außerdem wichtig, auch alle abgefallenen Blätter gründlich einzusammeln und zu entsorgen, da der Pilz widerstandsfähige Dauersporen bildet, sogenannte Chlamydosporen, mit denen er über längere Zeit im Boden überdauern kann. Falls bereits kranke Blätter in den Boden gelangt sind, sollte auch die obere Bodenschicht leicht mit abgetragen werden. Stark erkrankte Pflanzen vernichtet man möglichst komplett. Vorbeugend kann anschließend bei feuchter Witterung eventuell zusätzlich eine Behandlung mit einem Fungizid durchgeführt werden. Eine regelmäßige Wiederholung der Behandlungen ist erforderlich.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 18.08.2011