Monilia-Spitzendürre bei Kirschen

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Monilia-Spitzendürre an Kirschen

Bei Kirschen kann es in nächster Zeit zu ersten Infektionen durch den Erreger der Monilia-Spitzendürre kommen. Wie der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, infiziert der Schadpilz Monilinia laxa seine Wirtspflanzen über die Blüte. Erhöhte Infektionsgefahr besteht vor allem dann, wenn es zur Blütezeit der Kirschen kühl und regnerisch ist.

Bei Befall sterben Blüten, Blätter und Triebe schon kurz nach der Blüte ab. Betroffene Triebspitzen sehen anschließend wie verdorrt aus, daher der Name Spitzendürre. Besonders anfällig sind Sauerkirschen, insbesondere die Sorte Schattenmorelle. Darüber hinaus können aber auch Süß- und Zierkirschen, Mandelbäumchen sowie Aprikosen und Pfirsiche befallen werden. Abgestorbene Triebteile einschließlich der Blütenbüschel bleiben oft noch bis über den anschließenden Winter hinweg weitgehend unverändert an den Ästen hängen. An ihnen überwintert der Pilz später dann auch.

Sollte es zu einem Befall gekommen sein, ist es deshalb zunächst sinnvoll, abgestorbene Triebspitzen bis deutlich ins gesunde Holz zurückzuschneiden. Der Rückschnitt kann schon kurz nach der Blüte erfolgen, spätestens ist er jedoch nach der Ernte durchzuführen. Tritt die Krankheit seit Jahren wiederholt auf, können kleinkronige Kirschbäume gegebenenfalls auch durch eine vorbeugende Behandlung mit einem hierfür zugelassenen Pilzbekämpfungsmittel vor erneuten Infektionen geschützt werden. Spritzungen müssen hierzu allerdings bereits zum Zeitpunkt der Blüte erfolgen: Es sind bis zu drei Behandlungen von Beginn bis zum Ende der Blüte sinnvoll. Die Anwendung eines Pflanzenstärkungsmittels ist zur Befallsvorbeugung ebenfalls möglich.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 19.04.2012