Schäfer schützen natürliche Lebensräume

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Schafe in der Landschaftspflege. Foto: Schafzuchtverband NRW

"Der Schäfer übt einen Beruf aus, der wie kaum eine andere Tätigkeit dem Schutz und der Wiederherstellung natürlicher Lebensräume für viele gefährdete Tiere und Pflanzen dient." Der Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Johannes Frizen, lobte anlässlich des 100-jährgen Jubiläums des Schafzuchtverbandes Nordrhein-Westfalen am 27. April die Leistungen der Schäfer für die Öffentlichkeit.

Dabei nannte er zum einen die Hobby- und Nebenerwerbsschäfer, die sich vor allem um den Erhalt der vom Aussterben bedrohten Schafrassen bemühten. Er machte aber auch darauf aufmerksam, dass der Berufsschäfer von dieser Arbeit leben müsse. "Bei allem Lob, das Ihnen in der Öffentlichkeit immer wieder für Ihre Leistungen gezollt wird, vergisst man allzu leicht, dass der Berufsstand des Schäfers selbst vom Aussterben bedroht ist", sagte Frizen. Die Einnahmen aus dem Lämmerverkauf deckten oft nur die anfallenden Kosten. Wolle liefere dagegen kaum noch einen Einkommensbeitrag.

Wie kein anderer Berufsstand in der Landwirtschaft seien die Schäfer daher auf finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand angewiesen. Präsident Frizen forderte deshalb: "Um Ihre Existenz zu sichern, müssen Ihre Dienstleistungen angemessen honoriert werden." Um dies zu erreichen, sei der Landesschafzuchtverband gefordert.

Der Schafzuchtverband feierte im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse sein 100-jähriges Bestehen, der 1913 als Verein Westfälischer Schafzüchter ins Leben gerufen wurde. Ursprünglich waren die Verbände im Rheinland und in Westfalen-Lippe geprägt durch hauptberufliche Schäfereien und Milchschafzüchter. Heute stehen im Schafzuchtverband NRW etwa 100 Berufsschäfern mehr als 1 700 Hobby- und Nebenerwerbs-Schafhalter gegenüber. Die Schafzüchtervereinigung zählt 38 Schafrassen in ihren Zuchtbüchern, davon 14 Rassen, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten heimischen Haustierrassen stehen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 08.05.2013