Kirschenernte in NRW nicht zufriedenstellend

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Süßkirschen am Baum

Die Süßkirschensaison in NRW hat in diesem Jahr spät und verhalten begonnen. Wegen der oft kühlen und regnerischen Witterung im Mai und Juni konnten sich die Früchte nicht gut entwickeln, sodass viele vorzeitig vom Baum gefallen sind, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Zudem platzt ein Teil der Kirschen bei den häufigen Regenfällen. Daher rechnen die Obstbauern mit einer mittleren bis schwachen Erntemenge.

Die Ernte hat im Vergleich zu 2012 etwa 10 bis 14 Tage später begonnen. Jetzt werden die früh reifenden, saftigen Sorten, wie Merchant und Bellise, geerntet. Diese Früchte sind sehr saftig und haben ein mildes Aroma. Von Mitte Juli an reifen die großfruchtigen und knackigen Sorten, zum Beispiel Kordia und Samba. Den Abschluss der Kirschensaison bilden die Sorten Regina und Sweetheart. So sind bis Anfang August kontinuierlich frische Kirschen erhältlich. Von Mitte Juli an ergänzen Sauerkirschen das Sortiment.

Für die Süßkirschen war das Wetter in diesem Frühjahr nicht optimal. Zwar herrschte zur Blütezeit günstiges, trockenes Wetter mit viel Sonne. Daher konnten sich die Obstbauern über einen zunächst guten Fruchtansatz freuen. Die nachfolgende kühle und dunkle Witterung hat aber die weitere Fruchtentwicklung behindert. Der natürliche Fruchtfall im Juni, das sogenannte Röteln, fiel daher ungewöhnlich stark aus. In vielen Kirschenanlagen werden nun nur noch 30 bis 80 Prozent eines Vollertrages erwartet. Ein Teil davon ist allerdings bei den Regenfällen der vergangenen Tage bereits geplatzt.

In NRW werden auf etwa 80 Hektar Süß- und Sauerkirschen angebaut. Der Anbau insbesondere von Süßkirschen ist sehr anspruchsvoll. Schon die Auswahl der Flächen erfolgt sorgfältig, weil Kirschbäume hohe Standortansprüche besitzen: Der Boden sollte nicht zu nass sein und Kaltluft sollte gut abfließen können, denn die Blüten sind frostempfindlich. Baumerziehung und Schnitt erfordern viel Geschick und gärtnerisches Können. Neuanlagen werden oft mit einer Tropfbewässerung ausgestattet, denn Trockenstress hemmt die Fruchtentwicklung und bewirkt kleine Früchte. Um ein Platzen der Kirschen bei Regen zu verhindern, werden einige Anlagen mit aufwändigen Foliendächern versehen. Netze an den Seiten bieten zusätzlichen Schutz vor Vögeln.

Wo es in Nordrhein-Westfalen Kirschen direkt vom Hof gibt, erfahren Sie hier:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 04.07.2013