Verabschiedung der Fachschulabsolventen

Fachschulabsolventen Meschede 2016Bild vergrößern
Verabschiedung der erfolgreichen Fachschulabsolventen in Meschede im Juli 2016

Mit Erfolg haben 32 Studierende die Fachschule für Agrarwirtschaft Meschede besucht und den Abschluss „Staatlich geprüfte/r Agrarbetriebswirt/in“ erworben, der zur Leitung eines landwirtschaftlichen Unternehmens oder Führungsaufgaben in landwirtschaftlichen Betrieben sowie im vor- und nachgelagerten Bereichen befähigt.

Gleichzeitig haben alle Absolventen/innen die Ausbildereignung erworben und elf Studierende haben zusätzlich die Fachhochschulreife als allgemeinbildende Qualifikation erhalten.

In der Aula des Berufskollegs des Hochsauerlandkreises wurden am 07.07.2016 die Zeugnisse und Urkunden in feierlichem Rahmen unter Einbeziehung der Familien, berufsständischer Vertreter aus allen Kreisen des Regierungsbezirkes Arnsberg sowie aus Höxter und Hessen (Schuleinzugsbezirk) sowie Vertretern aus Politik und Kreisverwaltung des Hochsauerlandkreises überreicht.

Der Schulleiter Hubert Stratmann begrüßte 160 Gäste und erläuterte, dass es an der Fachschule neben der Vertiefung fachlicher Kompetenzen auch um die Erweiterung von Sozial- und Öffentlichkeitskompetenz gehe und Landwirte dem Verbraucher bzw. der Gesellschaft das „unternehmerische Handeln“ verständlich erklären und zeigen müssen, weil zunehmend nach dem Sinn, der Produktionsweise sowie der artgerechten Haltung der Nutztiere gefragt wird.

Der stellvertretende Landrat Ferdi Lenze ging in seinem Grußwort auf die große Bedeutung und die Vielfalt der Landwirtschaft für die Kulturlandschaft des Sauerlandes ein und betonte die Verbundenheit des Hochsauerlandkreises/der Kreisverwaltung mit der Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Fachschule.

Kreislandwirt Stefan Belke gratulierte allen Absolventen/innen zu ihrem erfolgreichen Abschluss und dankte den engagierten Lehrkräften. Anschließend erläuterte er die Bedeutung der inhabergeführten Landwirtschaft gegenüber der Gefahr und Entwicklung von landwirtschaftlichen Konzernen und Kapitalgesellschaften mit Großproduktion. Sein Fazit: Vom selbstständigen Landwirt ist eher verantwortliches Handeln in Bezug auf Natur, Landschaft und artgerechter Tierhaltung zu erwarten, weil er noch in einer lebendigen Beziehung dazu steht. Er machte den jungen Agrarbetriebswirtinnen und Agrarbetriebswirten Mut, dies durch aktives Einmischen in die Öffentlichkeitsarbeit deutlich zu machen.

Anschließend hatte Herr Stefan Belke noch die ehrenvolle Aufgabe Herrn Josef Peitz aus Ebbinghof den Goldenen Meisterbrief (50 Jahre – 01.06.1966 – Meisterprüfung) zu überreichen. Herr Belke erläuterte den Lebensweg von Herrn Josef Peitz und betonte, mit welchem Engagement Herr Peitz sind durch die Ausbildung des Berufsnachwuchses (über 60 Auszubildende) sowie die ehrenamtliche Tätigkeit in einer Vielzahl von Gremien bis hin zum Vizepräsidenten der Landwirtschaftskammer NRW verdient gemacht hat.

Herr Josef Peitz bedankte sich ganz herzlich für die Ehrung in diesem feierlichen Rahmen und gab einen kurzen Rückblick auf die über 50jährige Tätigkeit als landwirtschaftlicher Unternehmer sowie die rasante technische Entwicklung in der Landwirtschaft. Er forderte die jungen Staatlich geprüften Agrarbetriebswirte auf, neben der Führung des landwirtschaftlichen Unternehmens sich in ihren Wohnorten zu engagieren, junge Menschen auszubilden / als Vorbild voranzugehen und sich in berufsständischen Gremien zu engagieren, um das Verständnis für die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit zu fördern.

Die stellvertretende Schulleiterin Frau Renate Jaschke gab anschließend einen Überblick über das vielseitige Engagement der Fachschule für Agrarwirtschaft über den 30stündigen Unterricht hinaus. Mit sogenannten Expertenrunden im vierwöchigen Turnus werden spezielle Themen wie z.B. Ökologischer Landbau und Artgerechte Haltung vertieft.

Im ersten Fachschuljahr werden alle Schüler-Betriebe besichtigt, anschließend werden „Beispielsbetriebe“ analysiert und geplant, bevor jeder Studierende in seiner Facharbeit das eigene Unternehmen beurteilt und ein individuelles Entwicklungskonzept erarbeitet. Darüber hinaus lernen die Studierenden in Projektarbeiten (1 Woche) sich intensiv mit einer konkreten Themenstellung wie z.B. Integration von Flüchtlingen durch Arbeitsanagebote in der Landwirtschaft auseinanderzusetzen.

Im Schuljahr 2015/2016 haben die Studierenden außerdem erfolgreich an einem Melkwettbewerb (2. Platz) teilgenommen und sich für die Teilnahme am „Weizen Junior Cup“ als eine von zwei Schulen aus ganz Deutschland qualifiziert. Weiterhin wurde ein Erfahrungsaustausch mit einer französischen Fachschule aus der Partnerstadt von Meschede durchgeführt.

Als Öffentlichkeitsarbeit wurden einige Reportagen mit der örtlichen Presse sowie Fachpresse durchgeführt und eine Plakataktion unter dem Motto. „Ich packe unsere Zukunft an mit Herz, Hand und … Verstand“.

Autor: Hubert Stratmann