Warum verlieren Fuchsien im Sommer ihre Blätter?

In den letzten Jahren ist bei meinen Fuchsien regelmäßig ein Schaden zu beobachten, der zu Beginn nicht auftrat. Im Sommer werden die Blätter braun und fallen später ganz ab. Ich habe auch schon versucht, die Pflanzen in die Sonne oder den Schatten zu stellen, ohne Erfolg. Was fehlt den Fuchsien?

Antwort:

Das von Ihnen beschriebene regelmäßig wiederkehrende Schadsymptom - unabhängig vom Standort -  lässt vermuten, dass die Topferde für die Fuchsien zu stark versalzen ist. Dies kann sowohl durch schlechte Gießwasserqualität als auch durch übermäßige Düngung verursacht werden. Die Pflanzen sollten umgetopft werden, wobei so viel wie möglich von der alten Erde zu entfernen ist. Fuchsien gehören zu den salzempfindlichen Pflanzen mit mittlerem Nährstoffbedarf. Daraus leiten sich folgende Empfehlungen ab:

Düngung:
Einstellung der Düngung Anfang September, im Überwinterungsquartier nicht düngen und nur sehr sparsam gießen. Im April, mit Beginn der Wachstumsphase, kann wieder mit der Düngung begonnen werden. Aufgrund der Salzempfindlichkeit ist ein häufigeres Düngen mit niedriger Konzentration dem seltenen Düngen mit hoher Nährstoffkonzentration vorzuziehen. 2 g pro l Wasser eines handelsüblichen Volldüngers (0,2%) reichen aus. Düngerbeschreibung beachten!

Substrat / Umtopfen:
Bei jedem Gießen, auch ohne Düngerbeigabe, lagern sich im Laufe der Zeit sogenannte Ballastsalze in der Topferde ab, die von der Pflanze nicht verwertet werden können, sondern je nach Empfindlichkeit der Pflanzenart schädigend wirken. Oft sind diese weißen, kristallinen Ablagerungen an der Substratoberfläche oder dem Topfrand zu erkennen. In diesem Fall sollte die Pflanze umgetopft werden.

Topfgröße:
Zu große Töpfe führen zu einem Vernässen des Substrates. Bei zu kleinen Töpfen muss das Umtopfen zu schnell wiederholt werden. Der neue Topf sollte rund 5 cm mehr Durchmesser haben. Bei älteren Pflanzen sollte versucht werden, diese wieder in die alte Topfgröße zu pflanzen. Dabei ist so viel wie möglich vom alten Substrat zu entfernen. Bei starkem Wurzelwachstum dürfen die Wurzeln auch mit einem scharfen Messer zurückgeschnitten werden. Mit Hilfe eines alten Schraubenziehers lockert man vorsichtig den übrigen Ballen auf und entfernt lose Wurzelteile.

Vorgehensweise:
Vor dem Einsetzen in den neuen Kübel wird eine 5 cm starke Drainageschicht aus Blähton eingefüllt. Darauf eine dünne Schicht der neuen Erde. Anschließend die Pflanze aufsetzen und die Randbereiche mit neuer Erde auffüllen. Gelegentliches Aufstuken des Topfes oder Nachdrücken mit einem Holzstab erleichtert das Befüllen der schmalen Ränder zwischen Topf und Ballen. Die Pflanzen sollten in ihrer ursprünglichen Tiefe eingepflanzt werden. Ein Gießrand muss vorhanden sein..

Für die Zeit danach sollten die Pflanzung keiner starken Sonneneinstrahlung, hohen Temperaturen oder Wind ausgesetzt werden, da ein normaler Wasser- und Nährstofftransport bis zum richtigen Einwurzeln noch nicht gewährleistet ist.

Erde:
Die Anforderungen an das Substrat liegen bei Kübelpflanzen etwas anders als bei Beet- und Balkonpflanzen. Kübelpflanzen halten sich über einen längeren Zeitraum im gleichen Substrat auf. Demzufolge müssen die verwendeten Erden eine stärkere Strukturstabilität und eine längere Nährstoffreserve aufweisen. Neben der Torfbasis sind folgende Bestandteile enthalten:

  • Für die bessere Strukturstabilität und damit eine gute Wasser- und Luftführung sorgen zum Beispiel Blähtonkügelchen, Perlite (feines Vulkangestein) oder kleine Styroporkügelchen.
  • Für eine gleichmäßige Nährstoffversorgung und eine gute Pufferwirkung des pH-Wertes sorgen Tonminerale (Kaolinit, Illit und Montmorillonit), die in geeignetem Maß Nährstoffe kurzfristig speichern und wieder abgeben.
  • Für die langfristige Nährstoffnachlieferung sorgen mit einer Membran umhüllte (Langzeit-) Depotdünger mit einer Wirkung von bis zu acht oder zwölf Monaten.

Im Handel sind spezielle Kübelpflanzenerden erhältlich, die bereits geeignete Mischungsverhältnisse haben. Wollen Sie Ihre vorhandene Blumenerde anpassen, mischen Sie 30 bis 40 % Blähton oder Perlite und einen Depotdünger (3 g pro Liter Substrat) unter.