Nitratdienst April 2024

Raps vor der BlüteBild vergrößern
Vor der Blüte nimmt Raps viel Stickstoff auf

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang März bis Anfang April. Das Wetter im Beobachtungszeitraum war sehr wechselhaft mit einem wiederkehrend hohen Anteil an Niederschlägen. Zu den Niederschlägen gesellte sich ein auf und ab der Temperatur. So wurde Anfang April tagsüber die 25 °C Grenze erreicht, nachts sank die Temperatur stellenweise unter 5 °C, Nachtfröste gab es in NRW keine.  An den Wetterstationen in NRW sind im Durchschnitt 94 mm Niederschlag gemessen worden. In Bergisch Gladbach lag das Maximum mit rund 152 mm, das Minimum in Münster/Greven mit rund 67 mm. Somit liegt die nutzbare Feldkapazität der Böden nach wie vor bei über 100 %. Trotz der reichlichen Regenphasen sind bei Aachen/Orsbach 114 und in Kleve 104 Sonnenstunden zusammengekommen. In Bad Salzuflen schien mit 95 Sonnenstunden die Sonne am wenigsten. Die Trockenphasen waren häufig zu kurz um gute Fahr- und Bearbeitungsbedingungen zu schaffen, wodurch einige Arbeiten aufgeschoben werden mussten.

Die regenfreie Phase hat Anfang April begonnen, sodass auch einige Düngungsmaßnahmen erst wieder in diesem Zeitraum stattgefunden haben. Dadurch befanden sich die Düngung und Probennahme sehr nah beieinander. Die Nmin Werte und insbesondere die Ammonium Werte sind in der Krume noch relativ niedrig, da ein Großteil des gedüngten Stickstoffs noch nicht in Lösung gegangen ist. Die niedrigen Nmin-Werte in den Bodenschichten 30 bis 60 cm und 60 bis 90 cm zeigen erstens ein geringen Potenzial für Nitratauswaschung und spiegeln zweitens eine hohe Stickstoffaufnahme der Kulturen wider. Das starke Wachstum der Wintergerste zeigt sich in der Aufnahme von Stickstoff. Im Vergleich zum vorherigen Nitratdienst hat sich der Nmin unter W-Gerste in Coesfeld um 75 kg/ha und in Anröchte um 71 kg/ha reduziert. Der W-Roggen in Horstmar wurde am 11. März, kurz nach dem Nitratdienst März, mit 60 kg N aus AHL gedüngt. Der Nmin Wert liegt im April bei 13 kg/ha. Die Düngung im Winterraps ist weitestgehend abgeschlossen, da sich dieser kurz vor der Blüte bzw. bereits in der Blüte befindet. Die N-Aufnahmerate ist in diesem Stadium am höchsten. Der W-Raps in Greven ist demnach mit 7 kg Nmin/ha zu dem Stadium schwach versorgt. Im Zuge der Bestellung der Fläche in Rüthen mit Sommergerste erklärt sich der Nmin Wert von 137 kg/ha. Neben der Düngung wird auch durch die Bodenbearbeitung das Nmin Geschehen positiv beeinflusst. Auf den Referenzflächen die noch unbestellt sind, zeigt sich eine Mineralisation von Stickstoff aus der Bodensubstanz, denn durch die zeitweise hohe Lufttemperatur und Anzahl an Sonnenstunden, erwärmt sich der Oberboden rasch und fördert die Aktivität der Bodenorganismen. Die Zwischenfrüchte auf den Referenzflächen bewegen sich im Durchschnitt der Zwischenfruchtarten im mittleren zweistelligen Bereich. Seit dem vormonatigen Nitratdienst entwickeln sich die Nmin Werte leicht nach oben. Die Mineralisation der Biomasse der Zwischenfrüchte ist hierfür verantwortlich. Beispielsweise steigerte sich der Nmin im Durchschnitt von 39 auf 46 kg/ha bei Ölrettich und von 55 auf 60 kg/ha bei Senf.

Autor: Lukas Otten